15. In den Biengärten und Schule


Hier von den „Biengärten“ hat man in Richtung Nordosten einen herrlichen Blick über das gesamte Dorf. Der Name „Biengärten“ kommt von den vielen Bienenvölkern, die früher hier aufgestellt waren, da die Bienen hier sehr viel Nahrung gefunden haben.

Direkt unterhalb der „Biengärten“ befindet sich die Allendorfer Grundschule. Durch die Teilung des Amtes Hüttenberg im Jahr 1703 durften die Kinder aus dem hessischen Allendorf nicht mehr die Schule des fortan nassauischen Lützellinden besuchen und deshalb gibt es hier nachweislich seit 1703 eine Schule, die sich zunächst in einem umgebauten Bauernhaus befand. Rund 60 Jahre später wurde neben der Kirche im Ortskern eine neue Schule gebaut; diese riss man nach rund 90 Jahren ab und an selber Stelle wurde 1859 eine neue in Betrieb genommen. Diese war jedoch zu klein konzipiert, so dass am heutigen Standort (unterhalb der „Biegärde“) eine neue - die „Rote Schule“ - 1884 eröffnet wurde; 1907 wurde diese mit einem Neubau, der „Weißen Schule“, ergänzt.

 

Bis 1911 hatte die Volksschule vor dem Haupteingang einen eigenen Brunnen; danach gab es in Allendorf eine erste eigene Wasserversorgung. Eine Besonderheit in den 1930er Jahren bis zum Ende des 2. Weltkrieges war, dass im Schulgarten und auf einem Feld oberhalb der Schule Maulbeersträuche angepflanzt wurden, um Seidenraupen zu züchten; Lehrer und Schulkinder mussten die Anlage betreuen. Die Seide diente zur Herstellung von Fallschirmen. Während des 2. Weltkriegs war im sog. Schulberg eine große Erdhöhle gebaut worden, die als „Luftschutzkeller“ diente. Bis Ende der 1950er Jahre waren Plumsklos in Betrieb und es wurde bis in die 1960-er Jahre mit Kohleöfen geheizt.

Heute ist die Schule eine Grundschule der Stadt Gießen, in der vier Schuljahre unterrichtet werden. Mittlerweile wird eine Schülerbetreuung bis nachmittags um 16:00 Uhr, einschließlich Mittagessen, angeboten. Der Schulhof bietet viele Beschäftigungsmöglichkeiten und einen besonderen Schulgarten mit Insektenhotel. Die „Kleebachschule“ ist mit Umweltpreisen (Umweltpreis der Stadt Gießen, Umweltschule Europa) und 2011 mit Zertifikaten zu „Bewegung und Wahrnehmung“ sowie „Ernährung und Verbraucherbildung“ ausgezeichnet worden.