05. Schanzenanlage


Die Entstehung des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) ist in seinen Ursprüngen ein preußisch-östereichischer Konflikt. Preußen unter Friedrich dem Großen war lediglich mit Braunschweig, Hessen und England-Hannover verbündet, als er im Herbst 1756 in Sachsen einrückte und so die Feindseligkeiten gegen Österreich, Frankreich, Russland u.a. eröffnete. 1758 wurde Herzog Ferdinand von Braunschweig von Friedrich dem Großen zum Oberkommandierenden des im Westen operierenden preußisch-englischen Heeres ernannt. Nachdem jener im August 1759 die Franzosen bei Minden geschlagen hatte, mussten sich diese zurückziehen und konnten sich erst in und um Gießen erneut festsetzen. Ferdinand von Braunschweig rückte mit seiner „Alliierten Armee“ sofort nach und bezog auf dem rechten Lahnufer feste Stellungen. Die Hauptmacht der Franzosen quartierte sich in der Festungsstadt Gießen ein.

Im Umland legten sie zusätzlich Schanzen an; so auch östlich von Gießen im Philosophenwäldchen und westlich im Allendorfer Wäldchen (Hoppenstein). Insgesamt lagen in jener Zeit ca. 100.000 Soldaten in diesem überschaubaren Bereich beiderseits der Lahn. Ein Teil der Schanzenanlagen dürfte durch die Materialentnahme für den Eisenbahnbau am Nordrand des Hoppensteins verloren gegangen sein.

In den 1960-er Jahren wurde auf dem Hoppenstein eine Ringwallanlage aus der Keltenzeit (ca. 500 v. Chr.) entdeckt. Der noch vorhandene Abschnittswall ähnelt den sogenannten Annexwällen auf dem Dünsberg. Der größere Teil der Anlage dürfte sich auf der Nordseite des Hoppensteins befunden haben und ebenfalls dem Eisenbahnbau zum Opfer gefallen sein. Auf dem Abschnittswall war vermutlich eine hölzerne Brustwehr zur Verteidigung.

 

Vom Allendorfer Wäldchen führt hier seit 2012 der offizielle Dünsbergwanderweg in die Hoppensteinstraße.