09. Kieskaute


Unter dem kleinen Wäldchen befand sich früher die gemeindeeigene Kiesgrube und so wurde das Gelände „Kieskaute“ genannt. Der hier abgebaute Kies diente zur Baustoffversorgung der Allendorfer Bürger und war eine wichtige Einnahmequelle der Gemeinde. Deshalb wurde die Grube auch von einem Kieskautenwart überwacht. Infolge des Kiesabbaus entstand ein circa 8 Meter tiefes Loch. Dieses wurde dann zur Entsorgung von Müll und anderen ausgedienten Gegenständen genutzt – es entstand die erste Gemeindemülldeponie. Altlastenuntersuchungen mit Probebohrungen haben ergeben, dass allerdings von dieser „Altlast“ wegen des dichten Untergrundes keine Gefahr für das Grundwasser ausgeht.

Im Hintergrund, in den so genannten „Fuchsgräben“, befindet sich die ehemalige Kreismülldeponie mit -einer Fläche von 7,7 Hektar. Diese wurde in den 1970er Jahren als städtische -Abfalldeponie betrieben, die der Landkreis Gießen 1979 übernahm. Mitte der 1980er Jahre wurde diese um ein Seitental erweitert, nachdem zuvor eine -Basisabdichtung aufgebracht worden war. In der aktiven Betriebsphase waren die Allendorfer einer großen Belastung (Verkehr, Geruch, Anblick) ausgesetzt. Mitte der 1990er Jahre wurde die Deponie geschlossen. Sie hat ein Volumen von 1,5 Mio. m³, wurde mit einer Oberflächenabdichtung versehen und Brunnen fangen das entstehende Deponiegas ab, das durch eine Turbine in elektrischen Strom umgewandelt wird. Da der Gipfel 224,92m über NN liegt, hat man von dort aus eine herrliche Aussicht.

 

Der Ortsbeirat hat sich dafür eingesetzt, dass der Gipfel alsbald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Es wird darüber nachgedacht, auf der Südwestseite einen Solarpark einzurichten. Die Nordostseite soll später in der Nachsorgephase nicht bepflanzt werden, damit dieser Bereich auch für Wintersportaktivitäten genutzt werden kann. Ein Eigenkontrollbericht informiert in der Nachsorgephase über die Deponiegasproduktion, das Oberflächen- und Sickerwasser sowie über Wetterereignisse und Setzungen im Zusammenhang mit der ehemaligen Deponie.

 

Für das Kleingartengebiet „Kleebachstraße“ wurde 2010 ein Bebauungsplan beschlossen, der eine Erweiterung bis zur Straße hin zulässt.

Dahinter befindet sich der „Judenberg“, die größte zusammenhängende Streuobstwiesenfläche Oberhessens.