06. Mühle, Sennhütte und Kuhweide


Die Untersorger Mühle wurde bereits um 1595 erstmalig erwähnt, weil der damalige Müller Peter am End (Amend) sich in einem Bittschreiben an den Fürsten gewandt hatte. Die Untersorger Mühle ist neben der Obersorger Mühle und der Mittelsorger Mühle die „unterste“ der drei Allendorfer Mühlen am Kleebach und wird auch als „Teufelsmühle“ bezeichnet. Der Name „Deuffel“ wurde in einem Protokoll des Vogteigerichts im Jahre 1578 erwähnt, allerdings ohne jeden Bezug auf die Mühle. Der Name „Sorger“ leitet sich vermutlich von einer alten Bezeichnung für wasserreiches Gebiet ab. Die Untersorger Mühle war bis zum Jahr 1972 in Betrieb. Im Zeitraum von 1595 bis 1972 waren auf dieser Mühle nachweislich 12 Müller tätig. Heute wird die Mühle als Wohnsitz genutzt.

Die Gaststätte „Sennhütte“ wurde in den 1950-er Jahren durch den Allendorfer Gastwirt Heinrich Hörr junior als Raststätte an der Bundesstraße B 49 erbaut. Heute hat sich, da die „Hoppensteinstraße“ nur noch eine Nebenstraße ist, die Gaststätte zu einem beliebten Ausflugslokal entwickelt.

Zwischen der Hoppensteinstraße, der Untersorger Mühle und dem Kleebach befindet sich die ehemalige Kuhweide der Gemeinde Allendorf/Lahn, zu der vom Ortskern her über die „Triebstraße“ das Vieh getrieben wurde. Auf dieser Fläche befindet sich heute die städtische Streuobstwiese, deren Früchte alljährlich im Herbst versteigert werden. Die Fläche wird heute noch mundartlich als „Kojwoar“ (Kuhweide) bezeichnet.

 

Hinter der Kuhweide befinden sich im Kleebach die Reste des ehemaligen „Allendorfer Freibades“. Zuvor wurde dieses Areal viele Jahre als Braunsteinwaschanlage genutzt. Erzgestein aus der Grube Fernie bei Großen-Linden wurde dort gesäubert und auf die Lastkähne der nahegelegenen Lahn verladen. Die Lahn verlief einst bis kurz hinter der Untersorger Mühle. Mit dem Eisenbahnbau und der Lahnverlegung wurden die Verschiffung und das vorgelagerte Braunsteinwaschen an dieser Stelle aufgegeben.

Allendorfer "Schwimmbad"